Mittwoch, 19. Juni 2013

Holunderblütensirup-Liebe {Rezept}

Ich muss ja sagen, ich habe Holunderblütensirup schon geliebt, bevor ich dazu gezwungen ermuntert wurde, ihn selber zu machen. Ob in Mineralwasser oder mit Sekt (- Hallo, Hugo!), dieser feine Geschmack ist einfach himmlisch! Aber bisher kam der Sirup immer aus dem Supermarkt, bis…

Ja, bis diese E-Mail von meiner Dozentin kam: “Wir brauchen noch Holunderblütensirup für den “essbare Pflanzen”-Teil unserer Wald-Exkursion. Stellen Sie den bitte her?” Im ersten Moment war ich leicht überfordert und es kamen so Gedanken wie “Blüht Holunder überhaupt noch?” und “Jedes Rezept im Internet hat andere Mengenverhältnisse – HILFE!”. Aber dann habe ich mich besonnen und habe - back to the roots! – Omas altes Rezeptbuch hervorgeholt.

Das Ergebnis ist echt lecker und ich wollte euch das Rezept nicht vorenthalten. Also auf geht’s!



HolunderBlütenSirup
mit Blitz
mit Blitzlicht


Zutaten:
- 1 Liter Wasser
- 1 kg Zucker
- 10 Hulunderblütendolden (blüht Mai/Juni)
- 1 unbehandelte Zitrone (= Biozitrone)
- 20g Zitronensäure (5x5g Päckchen gibt’s beim Gelierzucker zu kaufen)

Zubereitung:
1. Zucker und Wasser in einen großen Kochtopf geben und aufkochen.

2. Zitronensäure in eine Tasse geben und mit etwas kochendem Wasser auflösen. Dann unter das Zuckerwasser rühren. Anschließend den Sirup vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen.

3. Holunderblüten auf Tiere untersuchen und diese abschütteln/absammeln. NICHT waschen, sonst geht der Blütenstaub und damit der Geschmack verloren. Falls absolut nötig, zum Waschen kaltes Wasser in eine Schüssel füllen und Holunderblüten tauchen.

4. Grüne Stängel von den Blüten abschneiden, denn diese sind bitter. Blüten in den lauwarmen Sirup geben

5. Zitrone heiß abwaschen und in ca. 1cm breite Scheiben schneiden. Enden wegschmeißen und die Zitronenscheiben auch in den Sirup geben.

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5. Umrühren und am besten einen kleinen Teller (z.B. Kuchenteller) auflegen, damit alles mit Sirup bedeckt ist.
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6. Bis der Sirup erkaltet ist alle 1-2 Stunden umrühren. Dann mit einem Deckel oder Klarsichtfolie verschließen und 3-5 Tage an einem kalten Ort ziehen lassen. Hierzu eignet sich der Keller und bei kleineren Mengen der Kühlschrank. 2x täglich umrühren.

7. Zum Abseihen den Sirup durch ein Sieb schütten. Wenn noch kleine Blüten im Sirup schwimmen, ein altes Trockentuch in das Sieb legen und noch mal abseihen.

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8. Wollt ihr den Sirup länger haltbar machen, jetzt noch mal 4 Minuten sprudelnd kochen lassen (hierbei geht aber etwas Geschmack verloren). Wollt ihr den Sirup direkt aufbrauchen, ist kochen nicht nötig.

9. Sirup in saubere Glasflaschen (ausgekocht) geben und fest verschließen. An einem kalten Ort (Keller) lagern, angebrochene Flaschen im Kühlschrank.

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ohne Blitzlicht



Das Rezept ergibt ca. 1,5 Liter Sirup. Wollt ihr mehr machen, könnt ihr das Rezept ganz einfach verdoppeln, verdreifachen, etc. Und ihr könnt natürlich auch mehr Blüten auf 1 Liter Wasser nehmen, dann wird der Geschmack intensiver (empfohlen, wenn ihr hinterher abkochen wollt.)

Laut meiner Oma ist das Mischungsverhältnis 1:6, aber ich mag meins eher 1:9. Aber ich geb auch nur einen Teelöffel Kakao in eine Tasse Milch… Probiert mal aus, wie’s euch schmeckt.
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